ungleichheit

Jetzt bist du dran

Informier dich!

Das waren drei fiktive Szenarien, die so oder so ähnlich für viele Menschen handfeste Realität sind. Ungleichheit ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – um so wichtiger, sich über den eigenen Tellerrand mit der Tiefe des Themas auseinanderzusetzen.

Das waren lediglich Denkanstöße – jetzt bist du an der Reihe, also informier dich. Eine gute erste Einordnung mit Zahlen und Fakten findest du hier.

Deutschland ist eins der reichsten Länder der Welt. Dieser Reichtum ist allerdings ungleich verteilt: Das reichste 1% besitzt mehr als ein Drittel allen Vermögens. Die zwei reichsten Familien besitzen mehr Vermögen als die ärmere Hälfte der Bevölkerung. Jeder 6. Mensch in Deutschland lebt in Armut. Ein Bewusstsein für diese Ungleichheit ist jedoch kaum vorhanden, was an der Diskussion um die sogenannte Bezahlkarte deutlich wird. Die Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete wurde bereits stark kritisiert. Nun forderten CDU-Politiker eine solche Karte auch für Menschen, die auf Bürgergeld angewiesen sind.

Die durchschnittliche Rente in Deutschland liegt derzeit bei etwa 1.300 Euro pro Monat. Allerdings variieren die Rentenhöhen stark je nach individuellem Erwerbsverlauf und Einkommen während des Arbeitslebens. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass die unteren 40 Prozent der Rentner:innen im Durchschnitt nur etwa die Hälfte dieser Summe erhalten, während die oberen 10 Prozent deutlich mehr beziehen. Die steigenden Mietkosten verschärfen diese Ungleichheit weiter.

Aktuell leben 40% der Alleinerziehenden in Armut. Weil sie allein für die Sorgearbeit zuständig sind, können sie schwerer Vollzeit arbeiten. Trotzdem herrscht ein abwertender Diskurs gegenüber Menschen, die arm sind. Sie würden nicht fleißig genug oder gar faul sein und hätten es ja in der eigenen Hand. Dass das neoliberale Motto „Jeder ist seines Glückes Schmid“ jedoch so nicht aufgeht, zeigt beispielsweise eine Studie der Friedrich Ebert Stiftung. Die Studie wurde zu Steuerprivilegien bei Erbschaften und Schenkungen zwischen 2009 und 2020 durchgeführt. In dieser Zeit gab es 40 Fälle, in denen einem Kind unter 14 Jahren ein Vermögen von über 250 Millionen Euro übertragen wurde. Steuerfreie Unternehmensübertragung und die Startbedingungen in einer Gesellschaft sind jedoch nur ein Teil der kritischen Auseinandersetzung mit der Verteilung von Reichtum. Hinzu kommt beispielsweise die Verteilung der Steuerlast oder die Quelle des Reichtums, den in den meisten Fällen die Beschäftigten erarbeiten.