2020
Hochschule für Künste Bremen
Projekt Bewerbungsmappe
Konzeption, Mediengestaltung
2020 hat Covid-19 die Welt in Atem gehalten und uns vor eine massive humanitäre, gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderung gestellt. Politik, Gesundheitssystem und Wirtschaft mussten im Eiltempo Entscheidungen fällen, um bestmöglich durch die Krise zu kommen. In bisher ungeahntem Maße mussten wir uns vor dem Hintergrund einer in Echtzeit ablaufenden Katastrophe mit ethischen und moralischen Fragen beschäftigen. Etwa: Wie weit kann die Freiheit des Einzelnen zum Schutz aller beschnitten werden? Wie verlaufen die sinnvollen Grenzen zwischen nationalstaatlichem Handeln und internationaler Kooperation? Und muss das wirtschaftliche und soziale Handeln eingeschränkt werden?
Vor diesem Hintergrund ist für meine Bewerbung an der Kunsthochschule das Konzept für ein Strategiespiel entstanden, dass die grundlegende Dynamik von Krisenmanagement in Gesellschaften sowie die ökonomischen, politischen und nicht zuletzt gesellschaftlichen Herausforderungen in den Fokus rückt.
Gespielt wird mit bis zu vier Spieler:innen, die jeweils ihr eigenes Gebiet verwalten und für die Entscheidungen im Kampf gegen die Virus-Pandemie verantwortlich sind. Runde um Runde sind die Spieler:innen mit neuen Fallzahlen konfrontiert und müssen unter Druck ihre Strategie anpassen. Ziel ist es, die Pandemie so gut es geht zu überstehen, sodass ein Kollaps des Gesundheitssystems vermieden wird.
Die Spieler:innen können dazu aus drei verschiedenen Strategien wählen, wie sie mit der Krise umgehen wollen. Dabei gilt es darauf zu achten, dass die während des Spieles getroffenen Entscheidungen weder die Wirtschaft in die Knie zwingen, noch die Zustimmung der Bevölkerung für die Maßnahmen verloren geht.
Die Kooperation mit den Mitspieler:innen kann sowohl in moralischer Hinsicht als auch strategisch von Vorteil sein. Hilft man etwa einem Spieler bei der Versorgung von Intensivpatient:innen, können die im Gegenzug geforderten Materialien eigenen Versorgungsengpässen entgegenwirken. Etwa wenn es um die Lieferung von Schutzkleidung, medizinischen Geräten oder anderen Materialien geht.
Auf rund 50 Feldern bewegen die Spieler:innen ihre Figuren über das im kreis laufende Spielfeld. Dabei gelangen sie auf Felder, die unterschiedliche Auswirkungen auf den Pandemie-Verlauf haben, aber auch die spielerischen Elemente aufgreifen.
Auf den Ereignis-, Material- und Strategiefeldern, steht der Ablauf der Pandemie im Fokus und wird über Ereignisse auf den Karten bestimmt. Die Aktionsfelder rücken in erster Linie die klassischen Bestandteile eines Brettspiel in den Fokus.
Gebietskarten bilden die spielerische Grundlage für die Teilnehmer:innen, auf der Entscheidungen und Maßnahmen für das Gebiet getroffen werden. Jedes Gebiete unterscheidet sich in seinen Eigenschaften. Etwa die Zahl der zur Verfügung stehenden Intensivbetten, die Wirtschaftsleistung oder die Produktion im Bereich der materiellen Infrastruktur.
Materialchips dienen als Einheit, der in den Gebieten produzierten Materialien, wie Impfstoff, Schutzkleidung, medizinische Geräte sowie Desinfektionsmittel.
Das aus drei einzelnen Teilen bestehende Spielfeld ist so gestaltet, dass es sich insgesamt zweimal falten lässt, um so in einen Spielkarton zu passen.
